Boxemännercher
Was wäre Nikolaustag ohne “Boxemännercher“? In Luxemburg werden am 6. Dezember die Kinder vom heiligen Nikolaus reich beschenkt. Am Abend davor werden die leeren “Teller” aufgestellt mit der Hoffnung, dass am darauffolgenden Morgen der Nikolaus nicht vergessen hat vorbeizukommen und seine Geschenke abzulegen. Und wehe, es fehlt das “Boxemännchen“!
Die Hefemännchen, deren Name frei übersetzt “Männchen mit Hose” heisst (woher dieser Name stammt, ist mir ein Rätsel), erfreut seit Generationen die Kinder Luxemburgs. Und ehrlich gesagt, nicht nur die Kinder. Ich komme nicht darum herum, in den Monaten November und Dezember den einen oder anderen “Boxmännchen” zu verspeisen, am liebsten aufgeschnitten mit Butter bestrichen. Ach, da kommen bei jedem Bissen Kindheitserinnerungen auf!
Gestern wollte mein Backspezialist « Junior » mal wieder Hand an den Teig legen und fragte, ob man nicht auch “Boxemännercher” selber backen kann. Sicher kann man das, alles kann man selber backen, habe ich ihm erklärt und wir haben unsere Koch- und Backbücher nach einem passenden Rezept durchstöbert.
In Maischi Tibesart’s Buch “Die Luxemburger Küche heute” sind wir fündig geworden. Junior hat mich aus der Küche gescheucht und los ging’s.
Hier nun das Rezept:
Zutaten:
500 g Mehl
20 g Hefe
2 EL Zucker
250 ml lauwarme Milch
10 g Salz
2 Eier
100 g Butter
1/2 Tasse Puderzucker für den Zuckerguss
Als erstes gebt Ihr das Mehl in die Backschüssel, drückt in die Mitte eine Mulde, in die Ihr die Hefe hineinbrökelt sowie 1 EL Zucker und etwas lauwarme Milch. Das rührt Ihr dann mit etwas Mehl zu einem glatten Vorteig und lasst diesen mit einem Küchentuch zugedeckt 15 Minuten gehen (da hat Junior mich dann doch zu Rate gezogen, denn das mit dem Hefe “gehen lassen” kannte er noch nicht).
Als nächstes werden das Ei, der restliche Zucker, das Salz, die restliche Milch und die Butter hinzugefügt und alles gut vermischt und geknetet (Juniors Lieblingsmoment: Teig mit den Händen kneten). Wieder zugedeckt etwa 20 Minuten gehen lassen.
Danach den Teig nochmals gut durchkneten, kleine Portionen abtrennen und zu flachen “Würsten” formen. Die legt Ihr dann auf das mit Backpapier belegte Backblech, klopft sie etwas flach und formt die Kuchenmännchen. Das geht am besten so: mit einem Messer wird erst unten in der Mitte ein senkrechter Schnitt gemacht. Das sind die Hosenbeine, die etwas auseinandergezogen und schön geformt werden. Dann macht Ihr etwas höher auf beiden Seiten diagonale Schnitte für die Arme. Arme etwas vom Körper ziehen und schön formen. Über den Armen auch nochmals beidseitig diagonal einschneiden und mit dem Teig darüber den Kopf formen. Danach mit dem aufgeschlagenen Ei bepinseln.
Jetzt könnt Ihr noch mit Schokostückchen oder Rosinen Augen und Knöpfe eindrücken und ab in den auf 180 bis 200 Grad vorgeheizten Ofen damit und etwa 30 Minuten backen. Riecht Ihr schon den Duft?
Die Kuchenmännchen sind nochmal so gut, wenn man sie zum Schluss mit Zuckerguss bestreicht. Dazu 1/2 Tasse Puderzucker in etwas Wasser auflösen und das fertige Gebäck bepinseln.
Gudden Appetit!
Junior meinte, sie seien richtig gut, doch die beim Bäcker schmeckten anders. Das ist gut möglich, werden die meisten angebotenen Kuchenmännchen auch gerne aus Briocheteig gemacht. Das werden wir dann nächstes Jahr ausprobieren. Und so schlecht konnten sie auch nicht sein, den anscheinend gab es viele die in sein heutiges “Pausen”-Männchen beissen wollten.
Übrigens, weitere Kreationen von Backmeister Junior gibt es hier zu bewundern (Klick auf die Titel):